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Männer
Der BHV hat den Spielbertrieb bei den Erwachsenen bis zum 19. April eingestellt. Wie es danach weitergeht, ist noch unsicher. Drei Szenarien sind möglich.
Garmisch-Partenkirchen - In 20, 30 Jahren hätte man vielleicht eine Chronik des Vereins, unserer Abteilung in die Hand genommen und sich an diese Spielzeit, an dieses Team nochmal erinnert. Aufstieg in die Bezirksliga und - mit etwas Glück - erstmaliger Aufstieg in die Bezirksoberliga. Ein Traum, sicher, aber einer, der in der Saison 2019/20 zum Greifen nahe war. "Nie wieder wird es so leicht werden, in die BOL aufzusteigen", ist sich TSVP-Coach Hannes Bräu sicher. Acht Teams standen noch im Titel- bzw. Aufstiegsrennen. Auch die Partenkirchner hatten noch Hoffnungen, wenn auch keine ganz großen Ambitionen. Der Klassenerhalt, das eigentliche Ziel der Saison, war schon fünf Spieltage vor Saisonende so gut wie eingefahren. Jetzt, Mitte März, weiß man, dass die aktuelle Spielzeit, egal wie sie sportlich noch enden wird, ihren Platz in den Geschichtsbüchern haben wird. Und dass nicht, weil die Partenkirchner Männer tatsächlich die Sensation schafften, sondern weil ein Virus praktisch den gesamten Sportbetrieb lahmgelegt hat und wohl in den kommenden Monaten noch einiges durcheinander bringen wird.
Der Bayerische Handball-Verband (BHV) hat den Spielbetrieb im Kinder- und Jugendbereich beendet. Im Erwachsenenbereich sind die Spiele bis zum 19. April ausgesetzt. Ob es danach weitergeht, kann aber heute noch keiner vorhersehen. In einem zweiten Schreiben zum Thema Corona-Virus kündigt die Bezirksspielleitung an, dass man an einer "einheitlichen" Lösung arbeite. Ein Stufenplan solle erarbeitet werden. Wie der genau aussieht, wissen die Verantwortlichen aber noch nicht - zu unsicher ist der Verlauf der Pandemie in Bayern bzw. Deutschland.
Insgesamt sind wohl grob drei Szenarien denkbar.
Szenario 1: Die Saison wird fortgesetzt
Notfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit, aber auch nur, falls Corona das Land nicht so im Griff hat, wie es gerade in Italien der Fall ist. D.h. aber auch, die Saison würde auch in der Bezirksliga bis zu den Pfingstferien laufen und man spielt im Mai praktisch durch. TSVP-Coach Bräu hält das für unrealistisch: "Neben dem Spielbetrieb ist wohl auch der Trainingsbetrieb bis zum 19. April betroffen. Die Jungs halten sich fit, aber einen Handball hat keiner in der Hand. Zudem haben viele unserer Spieler im Mai ihren Urlaub geplant oder zumindest eine handballfreie Zeit, ehe es im Juni bereits wieder mit der Vorbereitung weitergeht." All das würde den Spielbetrieb stark verzehren.
Szenario 2: Abbruch und Wertung
Der Virus hat das Land fest im Griff, die Saison wird abgebrochen und dann auch so gewertet. Manche Stimmen wollen auch nur die Hinrunde werten lassen. Für diese Lösung spricht, dass sie wohl in den meisten Ligen am genauesten das Leistungsgefälle der Teams wiedergibt und damit über Auf- und Abstieg entscheiden wird. Während in der Bezirksliga Alpenvorland in Sachen Abstieg bereits fast alles entschieden war, wären wohl nur Titel und Aufstieg wirklich mit Glück an Murnau und Sonthofen gegangen. Selbst Murnaus Coach Maxi Dück sagt dazu, dass sich das "falsch" anfühle.
Szenario 3: Annullierung und Wiederholung
Die Saison wird praktisch nicht gezählt, also "annulliert" und 2020/21 nochmals wiederholt. Auf den ersten Blick eine Lösung, die wohl viele Verlierer produziert (vor allem die Teams, die schon fast als Meister oder Aufsteiger feststanden), aber wohl am fairsten erscheint. In wenigen Ligen stand der Meister oder Aufsteiger schon fest. Auch hier könnte man differenzieren: Wer nicht mehr einholbar auf Platz eins war, der darf aufsteigen. Wer schon so gut wie abgestiegen war (siehe Kempten/Kottern II in der Bezirksliga), muss dann auch sicher runter. Ein Mix aus Annullierung und Wertung. Fairer wird es wohl kaum gehen.
Egal, welche Entscheidung die Verantwortlichen treffen: Die Unterbrechung/Absage der Spielzeit trifft viele Teams sehr hart. Monatelange Arbeit ist plötzlich nichts mehr wert. Am Ende sei aber auch darauf hingewiesen, dass der Sport ganz klar hinter der Gesundheit der Bevölkerung steht. Den Vereinen kommt eine Vorbildfunktion zu, die sie jetzt wahrnehmen müssen. Solange die Schulen zu sind, sollte auch kein Training stattfinden. So sieht Verantwortung aus.
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