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26 Jul
Männer
Den ehemaligen Stammtorhüter des Männerteams zieht es zum Lokalrivalen nach Murnau
Garmisch-Partenkirchen/Grainau - Es waren sicher keine einfachen Wochen für Lucas Scheffler, nachdem sich Ende März die Zukunft der Handballspielgemeinschaft zwischen dem TSV Partenkirchen und dem TSV Murnau in Auflösung erschien. 2022/23 Partenkirchen oder Murnau? Scheffler, der 2019 von Partenkirchens Männertrainer Hannes Bräu nach jahrelanger Pause "reaktiviert" wurde und durch seine Klasse im Tor als ehemaliger Juniorennationaltorhüter sogleich Stammkraft in Partenkirchen wurde, war mit einer der Gründe, warum der Aufsteiger 2020 gleich wieder um den Aufstieg in die BOL mitspielte. Mit sensationellen Fangquoten überraschte er selbst bestens aufgestellte Gegner. "Ein guter Torhüter macht mehr als 50 Prozent eines Teams aus", weiß Bräu, der Scheffler damals nach dem Weggang von Markus Pasurka als "Ideallösung" vorstellte, die das Team nicht nur sportlich voranbrachte sondern auch menschlich bereicherte. "Es hätte nicht besser passen können", blickt der sportliche Leiter zurück. Mit dem Leistungssport hat Scheffler abgeschlossen, was nicht heißt, dass er seine Aufgabe im Tor nicht ernst genommen hätte. "Er war voll bei der Sache, wollte aber auch Spaß haben und beides hat er in Partenkirchen bekommen."
Scheffler gehörte aber auch von Anfang an zu den Befürwortern einer Kooperation der beiden Landkreisvereine. Je länger die Zusammenarbeit andauerte, umso mehr war er von diesem Konstrukt überzeugt, sah aber auch, dass diese von den Aktiven beim TSVP im Laufe der Zeit immer kritischer gesehen wurde. Ein Zwiespalt, der sich nicht auflösen ließ. Scheffler zieht es ab der Saison 2022/23 nun nach Murnau zum Lokalrivalen, auch weil er weiter mit Torwarttrainer Ralf Schnabel zusammenarbeitet, der seit Jahren beim TSV sehr gute Arbeit leistet. Zudem gibt es mittlerweile viele private Kontakte ins Blaue Land, selbst wenn die geographische Distanz bleibt (Scheffler wohnt in Grainau und arbeitet in Garmisch-Partenkirchen).
"Der Abgang von Lucas hat mich sehr getroffen. Ich habe da erst ein wenig Zeit gebraucht, um das zu verdauen", gibt Bräu zu. Seit der Neugründung der Männermannschaft in der Saison 2004/05 habe er keinen Neuzugang erlebt, der die Mannschaft in sportlicher Hinsicht so viel weiter gebracht und so gut zum Team gepasst habe. "Angesichts des Neuaufbaus unseres Kinder- und Jugendhandballs, der erst in paar Jahren wieder stetig Nachwuchs hervorbringt, war Lucas unsere Versicherung für die Bezirksliga und damit auch für Existenz unseres Teams." Denn eines ist sicher: Ohne Torwart keine Mannschaft. Trotzdem versteht man Schefflers Entscheidung in Partenkirchen. "Keiner ist ihm böse. Im Gegenteil: Falls Lucas irgendwann wieder zurück zur Partenkirchner Handballfamilie will, ist er herzlich willkommen."
Für die kommende Bezirksliga-Saison sind mit Nachwuchstorhüter Vincent Hößle und Stefan Pasurka zwei Aktive gesetzt. "Da Vincent auch in der A-Jugend zum Einsatz kommt und beruflich durchaus Schichtdienst hat, werden wir wohl noch einen dritten Torhüter brauchen", erklärt Bräu. Problemlösung ist angesagt. Wie schon 2019.
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