28 Sep
Männer
Das Gespenst verschwindet - Saisonvorbericht des Männerteams
TSVP-Schreck Kaufbeuren in West-Gruppe - Vizemeister peilt Aufstieg an
Garmisch-Partenkirchen – Die Nachricht des Sommers hat den TSV Partenkirchen recht früh erreicht: Die Horror-Fahrt entfällt in der nächsten Saison. Der Verband hat die SG Kaufbeuren/Neugablonz II in die West-Staffel verfrachtet. Das soll kein Ausdruck des Mitleids sein, nachdem die Allgäuer zweimal in Folge Partenkirchen um die Meisterschaft gebracht haben. Unter den Nachwehen dieser Punktverluste leidet Hannes Bräu noch heute. Erleichtert sagt der Abteilungsleiter und Interimstrainer: „Wir sind froh, dass wir nicht mehr nach Kaufbeuren müssen." Das Gespenst der Favoriten spukt nun in der Bezirksklasse West, in der sich fast nur Allgäuer Vereine tummeln.
Natürlich sprechen alle beim TSVP jetzt von der Meisterschaft oder zumindest vom Aufstieg. In der neuen Saison, die für Partenkirchen am Sonntag in Weilheim beginnt, erhält auch der Zweitplatzierte der Bezirksklasse Ost eine winzige Chance auf den Sprung nach oben. Allerdings muss sich der Zweite durch vier Entscheidungsspiele kämpfen. Bräu betont, er habe sich eine andere Regelung gewünscht, die mehr Raum für kleine Ausrutscher lässt. So könne sich seine Mannschaft kaum eine Niederlage leisten. Sie steht vom ersten Spieltag an unter Druck. Bräu verlangt von seinen Handballern nicht zwangsläufig Rang eins, auch wenn er diesen Wunsch intern geäußert hat. Immerhin stellt er klar: „Mit dem Kader gibt es eigentlich keine Ausreden." Bevor der Spartenchef sein Team zum Top-Favorit erklärt, möchte er die Variabeln der Bezirksklasse entschlüsseln. Zu viele neue Gegner hat ihm der Verband bei seiner Neu-Einteilung zugelost. Weßling als Absteiger und Gauting – zwei Neulinge – sieht Bräu als Titel-Kandidaten, Mindelheim und Unterpfaffenhofen II nennt er „die Wundertüten". Im ersten Monat trifft der TSVP auf drei von ihnen. „Danach sehen wir, wo es hingeht."
Im Lager des Vizemeisters kann das keiner abschätzen, weil die Vorbereitung wieder einmal chaotisch verlief. Das lag weniger an der Erkrankung von Coach Thomas Pasurka, und mehr an der Hallen-Situation in der Marktgemeinde. Wochenlang trainierte das Team ohne Ball. Die Handballer vertrieben sich ihre Zeit im Mucki-Tempel am Hausberg. An der Physis sollte das Aufstiegsprojekt nicht scheitern. Viel mehr weiß Bräu nicht, ob der Angriff gut genug für höhere Aufgaben ist. Im Vorjahr sah er die Offensive als „das Problem". Um es zu lösen, gab er seinen Handballern einige Spielzüge, die das Team nun pausenlos übt. „Jeder muss die können. Das muss unser Anspruch sein", betont der Aushilfs-Coach. Er verlange nicht viel von der Mannschaft. Nur ins Training sollte jeder kommen. Zweimal die Woche. „Das erwarte ich, wenn wir das Projekt professioneller gestalten wollen." Bräu, der in den vergangenen Jahren einige Trainer bei höherklassigen Klubs erlebt hat, hat sich von diesen etwas abgeschaut. Mithilfe dieser Eindrücke gestaltet er das Training. Bisher, sagt er, habe er positive Rückmeldung erhalten. Er gehe aber sehr kritisch mit sich selbst um. Vorerst bis Weihnachten betreut er den TSVP, dann erwartet er Pasurka zurück. Wie es danach weitergeht, ist unklar. Gerne würde er wieder spielen, die Rolle als Spielertrainer schließt er jedoch aus.
So oder so umfasst der Kader genug Akteure. Bruder Thomas kehrt im November zurück. Lukas Plank, der in der Landesliga für Haunstetten aufläuft, verstärkt seinen Heimatverein ab und an via Zweitspielrecht – auch in Weilheim. Außerdem hat sich Sebastian Hofmann mächtig weiterentwickelt. Bislang setzte man ihn hauptsächlich auf Außen ein. Bräu betont aber: „Er kann alle Positionen spielen." Außerdem sei Hofmann – noch keine 20 – bereit für eine Führungsrolle. „Er macht mir sehr viel Freude."
(Andreas Mayr/GAP-Tagblatt)
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