11 Apr
Männer
Lust auf das Abenteuer Bezirksliga
Männerteam blickt auf eine perfekte Saison zurück - viele kleine Baustellen - Meisterteam soll Klassenerhalt schaffen
Garmisch-Partenkirchen - Keiner verließ die Halle nach Spielschluss. Keiner der knapp 200 Zuschauer, die die letzte Partie der Saison von Partenkirchens Handballmännern gegen den TSV Gilching II (29:21) verfolgten. Es war die Belohnung für eine Hallenrunde, die ohne Punktverlust nicht nur perfekt verlief sondern auch in die Historie unserer kleinen Handballabteilung eingehen wird. Mit 36:0-Punkten schloss das Team von Coach Hannes Bräu die Saison in der Bezirksklasse Ost ab. Ein verdienter Aufstieg in die Bezirksliga. Die meisten Gegner dominierte der TSVP. Nur ganz selten wurde es zum Ende hinaus spannend. Drei Mal ist Partenkirchen seit der Neugründung des Männerteams in der Hallenrunde 2004/05 bisher in die Bezirksliga aufgestiegen. Für Bräu war es 2018/19 der vierte Aufstieg. „Noch nie war es so deutlich", erinnert er sich. Die Wahrheit ist aber auch: „Ohne den Klassenerhalt ist auch diese fabelhafte Hallenrunde nichts wert."
Gerade im letzten Saisonspiel gegen Bezirksliga-Absteiger zeigte sich, an welchen Baustellen die TSVP-Männer in den kommenden Monaten arbeiten müssen. Gerade zu Beginn haperte es wieder im Abschluss. „Du kannst noch so schön spielen: Wenn du am Ende nur jeden zweiten Wurf verwandelst, bekommst du Probleme." Gilchings Reserve verfügt über talentierte Spieler, die auch zeigten, dass sie noch Bezirksligahärte gewöhnt sind. Die zweite Baustelle in Partenkirchen. „Wir werden in der Bezirksliga gerade im Angriff auf mehr Gegenwehr stoßen. Es wird mehr wehtun", prophezeit Bräu. Erst als man im zweiten Spielabschnitt die erste und zweite Welle konsequenter durchzog, setzte man sich langsam aber sicher von den Gästen ab. Auch hier sieht der Trainer Verbesserungsbedarf: „Wenn wir von unserer guten Abwehrarbeit profitieren wollen, müssen wir viel schneller in den Angriff umschalten, den Überraschungseffekt nutzen." Die Spieler hierfür hätte man in Partenkirchen.
Als man zur Weihnachtspause neun Siege aus neun Spielen holte, begannen im Hintergrund schon die Planungen für die Saison 2019/20. Einzelgespräche mit allen Leistungsträgern wurden geführt. Überraschungsabgänge zum Saisonende wollte man vermeiden - bisher mit Erfolg. Der Kader aus der Meistersaison bleibt weitgehend zusammen. „Hinter ein, zwei Spielern stehen noch Fragezeichen", verrät Bräu. So ganz sicher ist er sich aber erst, wenn die neue Spielzeit beginnt. „Viele Spieler haben gerade erst ihr Abitur gemacht, studieren oder orientieren sich neu, da gibt es immer Unwägbarkeiten." Mit Neuzugängen tut man sich in Partenkirchen auch schon wegen der geographischen Lage schwer. Zwei, drei Namen sind im Gespräch. Mit Mihaly Toth steht einer schon sicher fest. Der Ungar fiel wegen körperlicher Beschwerden und beruflichen Gründen eine ganze Saison aus. „Er war die letzten Wochen im Training. Wir bauen ihn langsam auf und unterstützen ihn auch in beruflicher Hinsicht", meint Bräu. Toth kann fast alle Positionen spielen, ist technisch stark und im 1:1-Verhalten kaum zu halten. „Die größte Stärkte sind sein Auge und sein Passspiel", bestätigt Bräu. Neben zwei, drei anderen Namen will der Coach in der kommenden Saison aber auch dem ein oder anderen aus der A-Jugend eine Chance geben, in der Bezirksliga zu spielen. Auch hier gäbe es 2-3 Kandidaten.
Am Ende könnte auch die größte Partenkirchner Stärke in dieser Saison für den Klassenerhalt entscheidend sein: der Zusammenhalt - in der Mannschaft und vor allem im Schulterschluss mit den Zuschauern. Nach der Gilching-Partie bedankte sich Bräu bei allen anwesenden Gästen. „Wir sind Abstiegskandidat Nummer eins. Wenn wir die Bezirksliga halten wollen, sind alle gefragt - auch die Fans. Wir brauchen euch." Die Worte kamen an. Viele Einheimische waren in der Halle, applaudierten lautstark und machten Lust auf das Abenteuer Bezirksliga.
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